Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge benötigen für den Betrieb zwingend Zugang zu einer Wasserstofftankstelle. Deshalb ist die Wasserstofftankstelle zuerst zu errichten. Allerdings liegt häufig das berühmte Henne-Ei-Problem vor. Auf der einen Seite entscheiden sich Unternehmen gegen die Nutzung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen, da keine Betankungsinfrastruktur vorhandenen ist. Auf der anderen Seite werden keine Wasserstofftankstellen für die Betankung der Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge errichtet, weil kein Absatzmarkt vorhanden ist. Dabei bieten Brennstoffzellenantriebe insbesondere für Nutzfahrzeuge (in diesem Kontext Lkw und Busse) eine ideale Lösung für die Elektrifizierung des Güterverkehrs und des ÖPNV.
Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge: Vorhandene Tankstelle schafft Nachfrage
In einer freien Marktwirtschaft entscheidet der Kunde, welche Produkte erfolgreich sind, indem er sie kauft. Für die Kaufentscheidung fallen mehrere Kriterien ins Gewicht, beispielsweise Kosten (Wirtschaftlichkeit) und Nutzerfreundlichkeit (Praktikabilität). Ein Fahrzeug kann ohne Kraftstoff nicht betrieben werden – fehlt eine Tankstelle, ist das Fahrzeug nutzlos. Dem Kunden muss ab dem Kaufzeitpunkt daher eine Wasserstoffversorgung zur Verfügung stehen. Eine Wasserstofftankstelle, die nicht genutzt wird, ist zwar unwirtschaftlich, aber sie ist einsatzfähig und bietet vielen Akteuren die Möglichkeit, Wasserstoff zu tanken. Meist liefert eine vorhandene Betankungsinfrastruktur das ausschlagegebende Argument dafür, dass Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge eingesetzt werden. Im Idealfall koordinieren die Akteure den Betrieb der Wasserstofftankstelle mit dem Einsatz der Fahrzeuge. Auf diese Weise kann der Tankstellenbetreiber mit einem garantierten Wasserstoffabsatz rechnen und der Fahrzeug-Betreiber mit einer sicheren Wasserstoffversorgung für den Einsatz seiner Flotte planen.
Henne-Ei-Problem Lösung: Orientierung an Brennstoffzellen-Pkw
Im Bereich der Brennstoffzellen-Pkw wurde das Henne-Ei-Problem bereits gelöst. Hier arbeitet der Staat eng mit Unternehmen der freien Wirtschaft zusammen, um die benötigte Betankungsinfrastruktur bereitzustellen. Diese Tankstellen sind jedoch aufgrund des unterschiedlichen Tankdrucks von Brennstoffzellen-Pkw und -Nutzfahrzeugen nicht kompatibel. Ein Pkw speichert den Wasserstoff bei 700 bar, ein Nutzfahrzeug hingegen bei 350 bar. Im Hinblick auf Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge steht die Lösung des Henne-Ei-Problems derzeit also noch aus. Für den flächendeckenden Einsatz von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen müssen daher frühzeitig Wasserstofftankstellen geplant und errichtet werden.
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