(Archiv) Elektroautos sind schon heute umweltfreundlicher als konventionelle PKW mit Verbrennungsmotor. Im Fahrbetrieb von Elektroautos werden weder klimaschädliche Treibhausgase noch gesundheitsschädliche Emissionen, wie z.B. Stickoxide (NOx) und Feinstaubpartikel ausgestoßen. Gerade in Innenstädten führt dies zu einer erhöhten Luftreinheit und somit zur Steigerung der Lebensqualität. Dennoch gerät die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos immer wieder in die Kritik. Oft werden dabei die bei der Herstellung der Batterien entstehenden CO2-Emissionen genannt.
CO2-Emissionen bei der Fahrzeugproduktion
Ein Großteil der Kritik bezieht sich auf eine Studie des schwedischen Umweltforschungsinstituts IVL. Laut dieser werden bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus ca. 150 bis 200 kg CO2-Äquivalent pro kWh Batteriekapazität emittiert. Hochgerechnet auf am Markt verfügbare Batterien fielen so zwischen 4 und 15 Tonnen CO2 (je nach Batteriegröße) bei deren Produktion an.
Die obenstehende Grafik zeigt, dass bei der Produktion, Wartung und Entsorgung eines Elektroautos1 mehr CO2-Äquivalent ausgestoßen wird als bei einem vergleichbaren Benziner – hierfür ist vor allem die Produktion der Batterie verantwortlich. Doch im Gegensatz zu der jahrzehntelang optimierten Technik des Verbrennungsmotors sind die Verfahren und Technologien im Herstellungsprozess der Batterien für Elektrofahrzeuge noch sehr jung und haben ein hohes Optimierungspotential. So wird sich die Produktion, aber auch das Recycling und die Wiederverwendung der Batteriesysteme weiterentwickeln und in Zukunft klimafreundlicher werden.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die CO2-Emissionen, welche bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus entstehen, stark von dem jeweiligen Strommix des Herstellungslandes abhängig sind. Da dieser in Zukunft mehr Erneuerbare Energien beinhalten wird ist anzunehmen, dass sich die Emissionen pro kWh entsprechend reduzieren werden.
CO2-Emission im Fahrbetrieb
Neben der oben genannten Studie des IVL gibt es weitere Studien2, welche sich mit dem gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen auseinandersetzen. Diese kommen zu dem Ergebnis, dass Elektroautos schon heute eine um ca. 25 % günstigere CO2-Bilanz haben, als konventionelle PKW mit Verbrennungsmotor. Hierfür werden die CO2-Emissionen des deutschen Strommixes3 herangezogen. Wird die zum Laden benötigte Energie zu 100 % aus Erneuerbaren Energien bezogen, so fallen die Emissionen für den Fahrbetrieb weg. Dies führte schon 2015 zu einer Klimabilanz, welche im Vergleich zu einem Benziner um 65 % günstiger war.
Das Umweltbundesamt hält eine Stromversorgung aus annähernd 100 % Erneuerbarer Energie bis 2050 für realistisch. Wie in der Grafik zu erkennen ist, tragen diese Entwicklungen des deutschen Strommixes sowie die Optimierungen der Fahrzeugproduktion und des Recyclings dazu bei, dass die Klimabilanz eines Elektroautos im Jahr 2050 um ca. 75 % besser sein wird als die eines vergleichbaren Benziners.
1 Als Referenzfahrzeug wurden konservativ 12 Jahre Lebendsdauer mit insgesamt 180.000 km Fahrleistung berücksichtigt.
2 Bundesministerium für Umwelt (aktualisierte Fassung 2021) und Umweltbundesamt
3 Erneuerbaren-Energien-Anteil am deutschen Strommix 2016 ca. 30 %
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