Mit der Aktualisierung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) vom Juli 2023 wird der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft mit einer deutlichen Steigerung der Geschwindigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette forciert.
Die Bundesregierung legte bereits 2020 mit der NWS Ziele und Maßnahmen fest, die einen Markthochlauf der Wasserstoffinfrastrukturen fördern, Innovationen vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen stärken sollen. In der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie steckt die Bundesregierung die Ziele nun höher und bestimmt klarere Richtlinien.
Ziele und Handlungsfelder der NWS-Fortschreibung
Im Kern wird an der Strategie von 2020 festgehalten, der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft soll aber schneller und umfassender sein. Um die Ziele zu erreichen, werden in der Fortschreibung vier Handlungsfelder festgelegt und für jedes Ziel kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen definiert. Die konkreten Ziele und Handlungsfelder der Fortschreibung sind:
1. Verfügbarkeit von ausreichend Wasserstoff sicherstellen
Um die inländische Wasserstofferzeugung zu stärken, wurde das Ausbauziel der Elektrolyseleistung in Deutschland von 5 GW auf 10 GW bis zum Jahr 2030 erhöht. Der Bedarf wird weiterhin zu 50 – 70 % durch Importe aus EU-Mitgliedstaaten und internationalen Partnerländern abgedeckt, damit eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff und seinen Derivaten sichergestellt ist.
2. Ausbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur
Bis zum Jahr 2027/28 soll in Deutschland ein Netzwerk aus mehr als 1.800 km umgestellten und neuen Wasserstoffleitungen, sowie ein europaweites Netz von 4.500 km entstehen. Das Ziel ist eine Transportinfrastruktur, die die relevanten Produzenten und Abnehmer miteinander verbindet.
3. Wasserstoffanwendungen etablieren
Die Etablierung von Wasserstoffanwendungen in den Sektoren wird gefördert. Insbesondere in der Industrie und bei schweren Nutzfahrzeugen, im Luft- und Schiffsverkehr sowie zur Netzstabilisierung im Stromsektor soll Wasserstoff verstärkt eingesetzt werden. Man erwartet einen Anstieg des Wasserstoffbedarfs für Strom und Wärmenetze auf bis zu 80 – 100 TWh im Jahr. Dafür werden unter anderem Gaskraftwerke auf klimaneutrale Gase umgerüstet (H2-ready) und Elektrolyseure systemdienlich genutzt.
4. Wirkungsvolle Rahmenbedingungen erarbeiten
Deutschland soll bis 2030 Leitanbieter für Wasserstofftechnologien im internationalen Raum werden, indem die Technologieführerschaft ausgebaut wird. Forschung und Wirtschaft werden dafür eng zusammenarbeiten. Es werden geeignete rechtliche Rahmenbedingungen für effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren und einheitliche Standards geschaffen. Außerdem setzt sich Deutschland für eine Kohärenz nationaler, europäischer und internationaler Rahmenbedingungen ein, so dass der Markthochlauf auch außerhalb Deutschlands unterstützt wird.
Bis spätestens 2030 sollen alle Ziele der aktuellen NWS abgeschlossen sein. Mit dem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft wird in Deutschland bis zum Jahr 2045 eine klimaneutrale Volkswirtschaft angestrebt.
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