Wie bereits in der Frage des Monats im September (siehe hierzu Frage des Monats September 2021: Wie hoch sind die Kosten eines Elektroautos pro 100 km?) aufgezeigt wurde, sind die variablen Kosten verschiedener Antriebstechnologien von vielen Parametern abhängig. Weiterhin beeinflusst der Zugang zu Tank- und Ladeinfrastrukturen maßgeblich die Kosten für die Nutzenden. Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, sind die Kosten für alle Antriebstechnologien im Vergleich zu September 2021 gestiegen. Dies ist der Inflation, der aktuellen geopolitischen Situation, Lieferengpässen und Regulatorien zuzuschreiben.
Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen ist der Preisanstieg bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen geringer, sodass die Kosten pro 100 km eines Batterie- oder Wasserstoffautos 2022 geringer ausfallen können als für konventionell angetriebene Fahrzeuge.
Berechnungsgrundlagen – Kosten pro 100 km
Wie auch in der Fragestellung des letzten Jahres wurden der Berechnung die Verbrauchskenndaten folgender Fahrzeuge zugrunde gelegt.
- Elektro: Tesla Model S: 19 kWh/100km
- Wasserstoff: Toyota Mirai II: ca. 0,84 kg/100km
- Bezin: VW Passat 2.0 TSI OPF 140 kW DSG: 7,7 l/100km
- Diesel: VW Passat 2.0 TDI SCR 140 kW DSG: 5,8 l/100km
Diese Fahrzeuge stellen typische Technologievertreter dar und die Verbräuche werden entsprechend der angegebenen WLTP-Angaben verglichen. Die Kraftstoffpreise wurden mit dem Stand vom September 2022 berücksichtigt, um diese mit den Vorjahreswerten von September 2021 zu vergleichen.
- Elektro: 0,79 €/kWh (Schnelladesäule), 0,59 €/kWh (Öffentlich), 0,40 €/kWh (Privater Netzbezug), 0,14 €/kWh (PV)
- Wasserstoff: 12,85 €/kg (öffentlich), 5 €/kg (Betriebshoftankstelle),
- Benzin: 1,95 €/l (Stand 05.09.2022, Ohne „Tankrabatt“)
- Diesel: 2,05 €/l (Stand 05.09.2022, Ohne „Tankrabatt“)
Diskussion der Kraftstoffkosten
Der Preisanstieg der fossilen Energieträger in der letzten Zeit ist mit über 50 % massiv zu beobachten. Für die erneuerbaren Kraftstoffe fällt der Preisanstieg im Vergleich deutlich geringer aus.
Die starke Abhängigkeit der tatsächlichen Kraftstoffkosten vom Zugang zur Tank- und Ladeinfrastruktur bleibt bestehen. Vorteilhaft bleibt aus diesem Grund die Eigenversorgung mit Strom über private PV-Anlagen, das Laden am Arbeitsplatz oder das Tanken an einer Betriebshoftankstelle für Wasserstofffahrzeuge. In diesen Fällen ist man von den Marktentwicklungen der Kraftstoffpreise nahezu unabhängig.
Zu beobachten ist außerdem, dass die Kosten pro 100 km für Wasserstoff an öffentlichen Tankstellen trotz des Wirkungsgradnachteiles gegenüber Batterie-Fahrzeugen, aufgrund der „Energieverluste“ entlang der Wasserstofferzeugungskette, vergleichbar mit den Kraftstoffkosten für Strom sind.
Für die Zukunft wird entscheidend sein, dass die Tank- und Ladeinfrastruktur für die einzelnen Kunden und Kundinnen verfügbar ist. Die absoluten Kosten pro 100 km werden variieren aber das Verhältnis untereinander wird sich kaum ändern.
Wir beraten Sie gerne ausführlich zum Thema „Kosten pro 100 km für ein elektrisch angetriebenes Auto“:
Für weitere Fragen des Monats und Rückmeldungen stehen wir gerne zur Verfügung: