Welche Elektrobushersteller bieten emissionsfreie Busse an? Wir geben einen Überblick über die derzeit am Markt verfügbaren Batterie- und Brennstoffzellenbusse (Aktualisierung der Frage des Monats vom 16. Februar 2017).
Busvielfalt für unterschiedliche Anwendungen
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Busvarianten, von Mini- und Midibussen bis hin zu gängigen Größen (siehe Tabelle oben) und darüber hinaus. Ein Minibus hat mehr als 8 Sitzplätze, jedoch weniger als 5 Tonnen Gesamtgewicht und übernimmt ähnliche Aufgaben wie ein herkömmlicher Bus. Midibusse sind in der Regel zwischen 8 und 10,50 Meter lang, schmaler als normale Linienbusse, aber optisch oft ähnlich.
Die Fahrzeugklasse M unterteilt sich in drei Klassen, wobei für Busse nur die Klassen M2 und M3 relevant sind. Klasse M2 umfasst Omnibusse mit maximal 5 Tonnen Gesamtgewicht. Klasse M3 (ab 5 Tonnen Gesamtgewicht) unterteilt sich weiter in drei Unterklassen:
- M3 Klasse I: Sitz- und viele Stehplätze, z.B. Stadtlinienbus
- M3 Klasse II: überwiegend Sitzplätze und wenig/keine Stehplätze, z.B. Überlandbus
- M3 Klasse III: nur Sitzplätze, z.B. Reisebus
Emissionsfreie Busse im Fokus
In den letzten Jahren hat das Angebot an „emissionsfreien“ Bussen (Batterie & Brennstoffzelle) deutlich zugenommen, wie auch auf der diesjährigen Busworld Europe Messe in Brüssel deutlich wurde. Von den ausgestellten Fahrzeugen waren 57 % batteriebetrieben, während 12 % die Brennstoffzelle als Antriebstechnologie nutzten. Besonders bei Stadtbussen, die zu 96 % „emissionsfrei“ waren, zeigt sich ein klarer Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität.
Der Ausbau der E-Bus-Flotte in Deutschland setzt sich fort. Im Jahr 2022 wurden 620 Elektrobusse zugelassen, was die Gesamtzahl auf 1.844 E-Busse auf deutschen Straßen erhöhte. Ein Beispiel ist die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), die ihre bereits größte Flotte Europas weiter ausbaut. Die RVK plant, bis 2025 insgesamt 160 Wasserstoffbusse einzusetzen.
Aktuelle Entwicklungen der Elektrobushersteller
Das Angebot an Batteriebussen ist mittlerweile vielfältig und groß (siehe Tabelle oben). Die letzten Jahre verzeichneten außerdem einen starken Zuwachs im Bereich der Brennstoffzellenbusse. Es ist wichtig zu betonen, dass beide Technologien alltagstauglich, serienreif und zuverlässig einsetzbar sind. Jetzt und in Zukunft werden Batterie- und Brennstoffzellenbusse eine wichtige Rolle spielen.
Drei Elektrobushersteller (Solaris, Hess AG und Van Hool) bieten neben den in Deutschland üblichen Größen auch Busse mit 24 Meter Länge an. Alle drei Hersteller dieser Doppelgelenkbusse haben eine batteriebetriebene Version im Sortiment. Van Hool bietet als einziger die 24 m Variante mit Brennstoffzelle an.
Bei den kleineren Bussen unter 12 m ist das Angebot an BZ-Bussen noch sehr gering, wobei diese meistens zwischen 8 und 10 Metern liegen.
Batteriebusse
Viele Bushersteller setzen mittlerweile auf die Batterietechnologie und bieten dabei die typischen Busgrößen (12 m, 18 m) an. Diese Entwicklung ist nicht überraschend, da sich die Batterietechnologie kontinuierlich verbessert hat und weitere Fortschritte erwartet werden (siehe hierzu unsere Frage des Monats aus Februar 2022: „Wie sieht die Entwicklung der Batterietechnologie für Elektrobusse in den nächsten Jahren aus?“).
Nahezu alle Hersteller bieten Lösungen für Depot- und Gelegenheitsladung an. Dank steigender Batteriekapazität sind beide Varianten oft mit dem gleichen Fahrzeugtyp umsetzbar. Außerdem erhöht dies die Reichweite und ermöglicht den Einsatz auf immer mehr Linien ohne hohe Infrastrukturkosten.
Brennstoffzellenbusse
Elektrobushersteller erweitern zunehmend ihr Portfolio um Brennstoffzellenbusse. Im Gegensatz zu Batteriebussen erfordern BZ-Busse keine längeren Ladezeiten, obwohl die gängigen Modelle ebenso eine Batterie enthalten (siehe Frage des Monats Dezember 2021: „Warum haben Brennstoffzellenbusse auch eine Batterie?“). Sie werden, wie Dieselbusse, an Tankstellen betankt; der Vorgang dauert 10 bis 15 Minuten. Dadurch sind BZ-Busse in puncto Reichweite und Zeitaufwand mit Dieselbussen vergleichbar.
Die Nachfrage nach BZ-Bussen wird, begünstigt durch den voranschreitenden Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur, in Zukunft immer stärker steigen.
Wir beraten Sie gerne ausführlich zum Thema „Elektrobushersteller“:
Für weitere Fragen des Monats und Rückmeldungen stehen wir gerne zur Verfügung: