Messgeräte zur kontinuierlichen Online-Messung der Qualität von Wasserstoff (Wasserstoffmessgerät) können im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Phase 2 (NIP2) mit bis zu 80% gefördert werden.
Förderrichtlinien für Wasserstoffmessgeräte
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für Wasserstoffprojekte/-technologien, die für Wasserstoffmessgeräte in Betracht gezogen werden können.
- Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert Investitionsgüter für öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen zur Betankung von Straßenfahrzeugen. Dies wird über die Förderrichtlinie für Maßnahmen der Marktaktivierung des NIP2 geregelt. Die Investitionskosten eines Wasserstoffmessgeräts sind Teil der zuwendungsfähigen Investitionsausgaben von Wasserstofftankstellen, sodass diese bis zu 80% gefördert werden. Im kommenden Jahr 2023 wird es wieder Förderaufrufe seitens der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) für den Aufbau öffentlicher Wasserstofftankstellen geben.
- Es können verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert werden. Dabei ist beispielsweise auf Bundesebene das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), oder der Förderaufruf zu FuEuI-Projekten (Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte) der NOW zu erwähnen.
- Die Förderung von Qualitätsmessgeräten im Zuge weiterer Förderaufrufe, wie beispielsweise Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (KsNI), ist derzeit in Erarbeitung.
Auswirkung der Förderung auf die Kosten von Wasserstoffmessgeräten
Die Messung der Wasserstoffqualität gemäß DIN EN 17124 / ISO 14687 / SAE J2716 bis in den niedrigen ppb-Bereich ist sehr anspruchsvoll und die Anforderungen an das Messequipment sind hoch. Entsprechend ist der Erwerb von Messgeräten, die in Echtzeit an Tankstellen alle Substanzen der oben genannten Normen messen können, kostenintensiv. Je nach Ausführung der Geräte liegen die Kosten in etwa zwischen 200.000 und 400.000 €.
Die Förderung der Messgeräte hat zwei positive Effekte:
- Durch die Verringerung der Investitionskosten auf etwa 40.000 bis 80.000 € lassen sich minimale Mehrkosten im Bezug zum Wasserstoffpreis von ca. 0,1 bis 1 % pro kg Wasserstoff realisieren. Die Mehrkosten sind abhängig von dem Wasserstoffpreis und dem Wasserstoffdurchsatz der Tankstelle. Diese minimalen Mehrkosten sichern die Versorgung der Kund*innen mit der gewünschten Wasserstoffqualität.
- Durch die Förderung steigt die Nachfrage nach Wasserstoffmessgeräten, wodurch die initialen Kosten für Messgeräte in Zukunft stark abnehmen werden („economies of scale“). Mittel- bis langfristig ist dadurch keine Förderung mehr notwendig.
Bedeutung der kontinuierlichen Wasserstoff-Qualitätsmessung
Der Wasserstoff weist eine zeitlich schwankende Qualität in Abhängigkeit des Betriebszustands der Anlage (z.B. Anfahrprozess des Elektrolyseurs) auf. Daher ist es sinnvoll, die Wasserstoffqualität kontinuierlich vor Ort zu messen (siehe dazu auch Frage des Monats Juni 2018: Warum ist eine kontinuierliche Wasserstoffmessung notwendig?). Jede Komponente innerhalb der Wertschöpfungskette kann Verunreinigungen in den Wasserstoff einbringen. Nur durch eine kontinuierliche Messung ist es möglich, bestimmte Betriebszustände von Anlagen zu optimieren und Veränderungen der Qualität zu analysieren.
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