Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeuge (BZ-ASF) erleben derzeit sowohl aus technischer Sicht als auch in den regulatorischen Rahmenbedingungen einen großen Aufwärtstrend, nicht zuletzt durch die 2019 verabschiedete EU-Richtlinie Clean Vehicles Directive (CVD). Da Nutzfahrzeuge insgesamt abgastechnisch rund 38 % am gesamten Straßenverkehr ausmachen1 und die ASF durchaus ein Teil davon sind, wird deutlich, dass auch in diesem Bereich Wasserstoff als Kraftstoff eine gute Möglichkeit darstellt (Frage des Monats November 2017), um die europäischen Klimaschutzziele zu erreichen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich daher auch auf kommunaler Ebene, wie bei Abfallsammelfahrzeugen, zeitnah eine Umrüstung der Flotten.
Stand der Technik
Derzeit wächst der Markt für saubere Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie. Die Brennstoffzelle wird dabei noch in zwei unterschiedlichen Antriebsstrategien betrieben. In einigen Fahrzeugen fungiert sie als einzige Energiequelle, während sie in anderen Fahrzeugen als Range-Extender im Zusammenspiel mit einer extern aufladbaren Batterie zum Einsatz kommt. Der deutsche Hersteller FAUN beispielsweise bietet aktuell ein Fahrzeug mit einem solchen Hybrid-Konzept am Markt an. Ebenfalls ist bereits ein Modell von E-Trucks Europe im Testbetrieb, welches die Brennstoffzelle als alleinige Energiequelle nutzt. Das Unternehmen UlemCo bietet sowohl die Umrüstung von Diesel auf Wasserstoff als auch die Erweiterung von Batterie- zu Hybridkonzepten an. Welche Technik sich letztlich durchsetzt bleibt abzuwarten.
Vor- und Nachteile von Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeuge
Mit Wasserstoff als erneuerbarem Kraftstoff können im Vergleich zu rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen höhere Fahrreichweiten erzielt werden. Zudem dauert ein Betankungsvorgang nicht wesentlich länger als bei konventionellen Diesel-Fahrzeugen. Hierdurch entsteht eine hohe Einsatzflexibilität für brennstoffzellenbetriebene Abfallsammelfahrzeuge. Dem gegenüber steht derzeit allerdings noch der erhöhte Kostenfaktor beim Fahrzeugkauf. Auch der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur kann für Betreiber eine finanzielle Hürde darstellen. Entsprechende Förderungen für eine Umrüstung können daher für einige kommunale Betriebe in der Übergangsphase wichtig sein. Sowohl Förderungen für Initialberatungen, Studien zur Umstellung oder Kosten für die Infrastruktur, als auch Förderungen zur Flottenumrüstung selbst sind daher bereits in den Startlöchern.
Umdenken im Kommunalwesen
Generell findet derzeit ein Umdenken in der Mobilität von Kommunen statt. In einigen europäischen Städten, beispielsweise in Groningen (NL), laufen auch bereits langfristige Pilotprojekte, die über mehr als zwei Jahre den Betrieb von Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeugen erproben. Es stehen viele Fördergelder für die Flottenumrüstung von Kommunalfahrzeugen aller Art bereit. Zu Zeiten von weiterhin stetig steigenden Diesel-preisen, kann durch die Umrüstung der Abfallsammelfahrzeug-Flotten die lokale Wertschöpfung genutzt werden.
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