Wasserstoffmobilität kann wesentlich zum Gelingen der Verkehrswende beitragen, da sie besonders im innerstädtischen Bereich und in Ballungsräumen mit einer einfachen Tankinfrastruktur auskommt.
Brennstoffzellenfahrzeuge stoßen, genau wie Batteriefahrzeuge, im Fahrbetrieb weder klima-, noch gesundheitsschädliche Emissionen aus1. Zusätzlich bietet die Betankung mit Wasserstoff aber gegenüber dem Laden von Batterien zwei wesentliche Vorteile.
Eine Tankstelle für mehrere tausend Brennstoffzellenfahrzeuge
Wasserstoffmobilität bietet gerade in dicht besiedelten Gebieten den großen Vorteil, dass einige wenige Wasserstofftankstellen ausreichen um mehrere tausend Brennstoffzellenfahrzeuge mit Treibstoff zu versorgen.
Da die Zahl der öffentlichen Batterie-Ladestationen nicht schnell genug wachsen kann, stellt schon eine Marktdurchdringung von ca. 20 % an Batteriefahrzeugen Städte vor große Probleme, wie das aktuelle Beispiel Oslo zeigt2. Da in Innenstädten nur wenigen Nutzern ein privater Stellplatz zum Laden ihres Batteriefahrzeugs zur Verfügung steht, sind diese auf öffentliche Ladestationen angewiesen. Um den Bedarf der Batteriefahrzeuge decken zu können, ist etwa ein Ladepunkt pro 5 bis 10 Fahrzeuge nötig. In der Praxis zeigt sich, dass der benötigte Ausbau nicht ausreichend schnell stattfindet.
Hier liegt der große Vorteil der Wasserstoffmobilität: Bereits eine einzige Wasserstofftankstelle ermöglicht jedem Bewohner einer größeren Stadt den Betrieb (und die Betankung) eines Brennstoffzellenfahrzeugs – also auch schon während der initialen Aufbauphase der Infrastruktur. Der Einstieg in die E-Mobilität kann somit für jeden unmittelbar stattfinden.
3 Minuten tanken für etwa 500 km Reichweite
Brennstoffzellenfahrzeuge werden wie Verbrenner an einer Zapfsäule einer (öffentlichen) Tankstelle betankt. Der Tankvorgang selbst unterscheidet sich praktisch nicht von der gewohnten Betankung. Innerhalb von etwa 3 Minuten wird Wasserstoff für eine Reichweite von ca. 500 km getankt. Üblicherweise wird dazu eine bestehende konventionelle Tankstelle um eine Wasserstoffzapfsäule erweitert.
Ambitionierte Ausbaupläne der Wasserstoffmobilität
Um den Nutzern eine komfortable Betankung ihrer Brennstoffzellenfahrzeuge zu bieten, ist eine flächendeckende Tankstelleninfrastruktur nötig. Heute sind in Deutschland über 55 Wasserstofftankstellen in Betrieb bzw. in Vorbereitung3. Nach den Plänen der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sollen bis 2023 deutschlandweit 400 Wasserstofftankstellen eine flächendeckende Versorgung möglich machen.
Grundsätzlich ist die Wasserstoffmobilität aber nicht als Kontrahent zu Batteriefahrzeugen zu betrachten. Vielmehr ergänzen sich beide Technologien, da jede von ihnen spezifische Vorteile mit sich bringt und zum lokalen und globalen Umweltschutz beiträgt.
1 Um die globalen CO2-Emissionen der Brennstoffzellenfahrzeuge zu senken, sollte der Wasserstoff aus rein erneuerbaren Quellen stammen.
2 In Oslo können derzeit für etwa 50.000 Batteriefahrzeuge nur 1.300 kommunale Ladestationen bereitgestellt werden.
3 Live-Karte mit Wasserstofftankstellen in Deutschland.
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