Die Maßnahmen zur Elektrobusförderung im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern erheblich. Dies führt zu regionalen Kostendifferenzen sowohl bei der Anschaffung der Elektrobusse als auch beim Aufbau der für den Betrieb benötigten Infrastruktur. Durch diese auf Landesebene verschieden ausgeprägten Förderprogramme werden bundesweit ungleich verteilte Voraussetzungen für eine Umstellung auf alternative Antriebe im ÖPNV geschaffen.
Elektrobusförderung im Detail
Die gängigen Fördermaßnahmen der Bundesländer für Elektrobusse unterstützen sowohl die Anschaffung der Fahrzeuge als auch Infrastrukturinvestitionen wie Ladestationen und Wasserstofftankstellen. Die Förderquote bei der Anschaffung bezieht sich auf die anteilige Finanzierung der Mehrkosten eines Elektrobusses gegenüber einem vergleichbaren konventionellen Dieselbus. Die Höhe der Förderquote hängt unter Umständen auch von der Technologie des Elektrobusses (Batteriebus, Brennstoffzellenbus, O-Bus usw.) sowie vom Zuwendungsempfänger (privat, öffentlich) ab.
Aktuell bieten zehn Bundesländer ein allgemein zugängliches Programm zur Förderung von Elektrobussen. Die höchsten Förderquoten existieren in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo jeweils bis zu 80 % der Mehrkosten für Fahrzeuge und bis zu 80 % der Infrastrukturkosten gefördert werden. In den übrigen Bundesländern gibt es derzeit keine vergleichbaren Fördersätze.
Mehrkosten am Beispiel Solobus
Die obenstehende Grafik veranschaulicht anhand eines konkreten Beispiels die verschiedenen Anschaffungskosten für Elektrobusse unter Berücksichtigung der Fördermaßnahmen der einzelnen Bundesländer. In diesem Fall werden Referenzkosten von 550.000 € pro Elektrobus und 200.000 € für einen entsprechenden konventionellen Dieselbus angenommen.
Durch die relativ hohe Förderquote in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt werden die tatsächlichen Anschaffungskosten für einen Elektrobus auf 270.000 € reduziert, was Mehrkosten von 35 % gegenüber der Dieseltechnologie entspricht.
In den Bundesländern ohne Förderung verursachen die Anschaffungskosten hingegen 175 % Mehrkosten gegenüber einem konventionellen Dieselbus.
Anders ausgedrückt: Mit demselben Budget können in Brandenburg und Sachsen doppelt so viele Elektrobusse angeschafft werden wie in den Ländern ohne Förderung. Ähnliches gilt auch für die Infrastruktur.
Für die Verkehrsunternehmen und -organisationen in den Bundesländern ohne Elektrobusförderung bleibt nur die Möglichkeit, auf eventuelle Förderprogramme des Bundes oder der EU zurückzugreifen.
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