Die Preise für Brennstoffzellenbusse sind in den letzten rund 15 Jahren sehr stark gesunken und werden in einigen Jahren vermutlich die 400.000 €-Marke erreichen. Dies liegt einerseits an den technischen Weiterentwicklungen und der Reduktion von Platin als Katalysatormaterial, im Wesentlichen aber an den steigenden Stückzahlen. Die Preisentwicklung über die in der Vergangenheit realisierten Brennstoffzellenbus-Projekte ist in obenstehender Grafik dargestellt.
Erste Projekte mit Brennstoffzellenbussen: CUTE & CHIC
Die Entwicklung von Brennstoffzellenbussen begann in den 90er Jahren mit speziell für diese Art von Fahrzeug konzipierten PEM-Brennstoffzellen. Das erste größere Projekt, in welchem die Eignung von Brennstoffzellenfahrzeugen als emissionsfreie Alternative im ÖPNV untersucht wurde, war das EU-Projekt CUTE. Im Rahmen dieses Programms kamen weltweit 33 Brennstoffzellenbusse zum Einsatz. Diese kosteten noch etwa 1.300.000 €. In der anschließenden Projektverlängerung HyFLEET:CUTE sanken die Preise auf etwa 1.000.000 €.
In der Nachfolge wurde in Europa das Demonstrationsprojekt CHIC aufgelegt, welches den Betrieb von 60 BZ-Bussen in mehreren europäischen Großstädten von 2010-2016 förderte. Der Anschaffungspreis für einen Standard-Brennstoffzellenbus bei diesem Projekt lag bei ca. 800.000 €. Zum Ende des Jahres 2015 befanden sich europaweit 84 Brennstoffzellenbusse im Einsatz.
JIVE 1&2 und Skaleneffekte senken die Preise für Brennstoffzellenbusse
Im Rahmen der aktuellen EU-Projekte JIVE 1&2 zur Markteinführung von Brennstoffzellenbussen werden in Europa insgesamt knapp 300 Brennstoffzellenbusse beschafft und betrieben. Die Fahrzeugpreise betragen – u.a. durch die höhere Anzahl – nur noch etwa 625.000 bis 650.000 €.
Die von einigen Busherstellern für die nächsten Jahre prognostizierten Preise für Brennstoffzellenbusse reichen von 380.000 bis 550.000 € pro Bus. Die Preise beziehen sich in der Regel auf eine jährliche Fahrzeugproduktion von 100 Fahrzeugen (seltener 200 Fahrzeuge). Diese Produktionsrate wird von den meisten Herstellern bereits um das Jahr 2020 erwartet. Die Skaleneffekte, die für die Preisreduktion verantwortlich sind, treten vor allem in der Zulieferkette auf. Synergien mit der Produktion von Brennstoffzellen-PKW, beispielsweise bei der Stack-Produktion oder in der Peripherie von Brennstoffzellensystemen, führen zu deutlichen Preissenkungen. Eine umfassende Studie von Roland Berger aus dem Jahr 2015 prognostizierte damals Preise für Brennstoffzellenbusse von 320.000 bis 450.000 € pro BZ-Bus im Jahr 2030. Legt man die Prognosen der Hersteller zugrunde, werden diese Preise deutlich früher – vermutlich um 2025 – erreicht werden.
TCO-Betrachtung sinnvoll
Für eine umfassende Kostenbetrachtung verschiedener Fahrzeugtechnologien reicht der reine Fahrzeugpreis allerdings nicht aus. Hier bietet sich eine Gesamtkostenbetrachtung (engl. „Total-Cost-of-Ownership“, TCO) an. Dabei werden neben den Beschaffungskosten auch Betriebskosten wie Energie- bzw. Kraftstoffkosten, Instandhaltung und Personal berücksichtigt.
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