Wasserstoff aus erneuerbarer Energie lässt sich vielseitig nutzen. Aus finanzieller Sicht bietet sich momentan besonders der Nutzungspfad Treibstoff für den Sektor Verkehr an. Hier können am Markt bis zu 300 € pro MWh (H2) erzielt werden. Es bieten sich aber auch andere Nutzungspfade für die Speicherung volatiler erneuerbarer Energien mittels Wasserstoff an. Andere Pfade für die Nutzung von Wasserstoff ergeben sich jeweils aus den drei Prozessstufen:
- Elektrolyse,
- Lokale Wasserstoffspeicherung und
- Energiewandlung mittels Brennstoffzelle.
Elektrolyse – Wasserstoff aus erneuerbarer Energie
Mit der erneuerbaren Energie wird mittels Elektrolyseur Wasserstoff erzeugt. Der Wasserstoff lässt sich zu Erdgas beimischen und auf diese Weise im Erdgasnetz speichern. Die Erlösmöglichkeiten pro MWh (H2) liegen hier bei ca. 30 €. Nach heutigen Nutzungsbedingungen dürfen im Erdgasnetz etwa bis zu 5 % Wasserstoff gespeichert werden. Ferner ist auch eine Methanisierung des erzeugten Wasserstoffs möglich. Durch die Beimischung des so erzeugten Methans kann die eingespeiste Energiemenge beliebig erhöht werden. Die Erlöse pro MWh erhöhen sich dadurch allerdings nicht.
Lokale Wasserstoffspeicherung
Wird der in der Elektrolyse erzeugte Wasserstoff in lokalen Speichern zwischengelagert, eröffnen sich finanziell interessante Nutzungspfade in der Industrie und im Verkehrssektor. Sowohl die chemische Industrie als auch verschiedene industrielle Produktionsprozesse (wie z.B. die Glasindustrie) nutzen in großen Mengen Wasserstoff. Die Erlösmöglichkeiten liegen in diesem Sektor – je nach Anwendung – typischerweise zwischen 10 und 100 €/MWh (H2).
Wird der Wasserstoff als Treibstoff für Brennstoffzellenbusse und -autos eingesetzt, lassen sich mit bis zu 300 €/MWh (H2) die höchsten Erlöse erzielen. Ein wesentlicher Nebeneffekt bei dieser Art der Treibstoffnutzung ist die erhöhte Wertschöpfung im eigenen Land und der Region.
Energiewandlung mittels Brennstoffzelle
Als dritte Prozessstufe kann die Energiewandlung mittels Brennstoffzelle betrachtet werden. Typische Nutzungspfade sind erstens die Wärmenutzung oder – mittels zusätzlichem Kreisprozess – die Kühlung. Zweitens können Brennstoffzellenkraftwerke zur Bereitstellung von Regelleistung als Netzdienstleistung dienen. Und drittens kann die erzeugte elektrische Energie im Hinblick auf eine kurz- oder langfristige Einspeisung vermarktet werden. Es ist außerdem zu erwähnen, dass sich die Erlöse von Einspeisung und Wärme-/Kälte-Nutzung im KWK-Betrieb entsprechend addieren.
Für weitere Fragen und Rückmeldungen zum Thema „Wasserstoff aus erneuerbarer Energie“ stehen wir gerne zur Verfügung.