Erste scheinbar fahrerlose, autonom fahrende Busse werden schon heute erprobt. So werden beispielsweise im schweizerischen Sitten Kleinbusse des Herstellers Navya im Linienbetrieb innerhalb einer eingeschränkten Zone eingesetzt. Auch 12m-Busse sind testweise schon (fast) selbstständig unterwegs: Daimler erprobt seinen „Future Bus“ in Amsterdam – hier sitzt allerdings noch ein Fahrer hinter dem Lenkrad, der notfalls eingreifen kann.
Was bedeutet „autonom“?
Zur Differenzierung der verschiedenen Automatisierungsgrade werden nach SAE J3016 sechs Level des autonomen Fahrens definiert. Level 3 stellt die erste Stufe des autonomen – also primär vom Bordcomputer kontrollierten – Fahrens dar.
- Level 0: Keine Unterstützung.
- Level 1: Einfache Assistenzsysteme wie ABS o.ä. unterstützen den Fahrer.
- Level 2: Teilautomatisierung – Komplexe Assistenzsysteme wie Abstandregelung, Spurhalten, Einparken und dergleichen unterstützen den Fahrer.
- Level 3: Bedingte Automatisierung – Das Fahrzeug fährt in normalen, übersichtlichen Fahrsituationen selbst. Der Fahrer wird bei Bedarf vom System aufgefordert die Führung des Fahrzeugs zu übernehmen.
- Level 4: Hohe Automatisierung – Das Fahrzeug fährt weitest gehend selbständig. In besonderen Fällen kann der Fahrer vom System aufgefordert werden, die Führung des Fahrzeugs zu übernehmen.
- Level 5: Vollautomatisierung – Das Fahrzeug fährt immer selbstständig.
Wo stehen wir heute?
Moderne PKW, wie zum Beispiel das Model S von Tesla, sind derzeit etwa auf Level 2 unterwegs. Sie können die Geschwindigkeit regeln, die Spur halten oder z.B. eigenständig einparken. Level 3 soll bis ca. 2020 vom Gesetzgeber zugelassen werden, die weiteren Level sollen dann folgen. Erst ab Level 5 besitzen die Fahrzeuge kein Lenkrad mehr und ein Fahrer wird nicht mehr nötig sein. Experten schätzen, dass Technik UND Gesetzgebung noch mindestens 10 Jahren brauchen werden um diese Stufe zu erreichen.
Autonom fahrende Busse
Wann und ob die Busfahrer dann wirklich aussteigen werden, ist heute nicht seriös zu beantworten. Denn viel hängt auch mit der zwischenmenschlichen Komponente im Straßenverkehr zusammen – welches Vertrauen haben die Fahrgäste in ein solches System und wie gehen die übrigen Verkehrsteilnehmer mit Bussen um, die nicht mehr von Fahren „betreut“ werden.
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