Der Transport von Wasserstoff (H2) per Wasserstoffpipeline ist im Vergleich zum Transport per Lkw dann besonders wirtschaftlich, wenn große Mengen Wasserstoff transportiert werden sollen. Bei kürzeren Transportdistanzen hat der Lkw Kostenvorteile.
Zur Einschätzung der Kosten können Diagramme genutzt werden, die der obigen Darstellung gleichen1. Es werden drei Wasserstofftransportvarianten verglichen: der Wasserstofftransport per Lkw (flüssig und gasförmig) sowie dem Transport per Pipeline (gasförmig).
Auf der x-Achse ist der Wasserstoffdurchsatz (von 0 bis 100 Tonnen Wasserstoff pro Tag) dargestellt. Die y-Achse zeigt die Transportkosten (in US$ pro Kilogramm Wasserstoff). Die z-Achse bildet die Transportdistanz in Kilometern ab. Man erkennt, wie sich die Transportkosten bei unterschiedlichen Distanzen und Durchsätzen ändern. Zu beachten ist, dass die Grafik jeweils die Variante darstellt, welche die niedrigsten Transportkosten für das Beispiel darstellt. Im Diagrammbereich „P“ ist das der Transport von gasförmigem H2 mittels Pipeline, in „G“ der Lkw mit gasförmigem H2 und in „L“ der Lkw mit flüssigem H2.
Transportkapazitäten von Lkw und Wasserstoffpipeline
Ein Lkw für den Transport von gasförmigem Wasserstoff besitzt heute eine Kapazität von bis zu 1.100 kg bei bis zu 500 bar Nenndruck. Lkw, die flüssigen Wasserstoff im tiefkalten Zustand bei unter -253°C transportieren, haben eine Zuladung von ca. 4.000 kg Wasserstoff. Wasserstoffpipelines bieten – ähnlich wie beim Erdgasnetz – eine kontinuierliche Versorgung der Verbraucher. Allerdings ist der erhöhte planerische und bauliche Aufwand gegenüber einem Wasserstoff-LKW zu berücksichtigen.
Transportkosten von Lkw und Wasserstoffpipeline
Im Beispieldiagramm zeigt sich, dass die Wasserstoffpipeline ab einem Durchsatz von ca. 10 Tonnen Wasserstoff pro Tag und unter ca. 200 km Transportdistanz einen Kostenvorteil bietet. Bei kleineren Durchsatzmengen oder größeren Distanzen ist hingegen der Transport per LKW am kostengünstigsten. Außerdem zeigt die Grafik, dass ab einem Durchsatz von ca. 70 Tonnen pro Tag, die Kosten für per Pipeline transportierten Wasserstoff am niedrigsten sind. Die Transportkosten von flüssigem Wasserstoff sind hingegen bei niedrigem Durchsatz und großen Distanzen von über 200 km am niedrigsten.
In Kostenberechnungen dieser Art können neben der Transportdistanz und dem Wasserstoffdurchsatz weitere Aspekte betrachtete werden. So kann für die individuelle Betrachtung eines bestimmten Projektes beispielsweise auch der Nenndruck oder die Anzahl der Wasserstoff-Entnahmepunkte variiert werden.
1 Die Grafik ist dem Artikel „Determining the Lowest-Cost Hydrogen Delivery Mode“ entnommen und wurde angepasst
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